Fußball und Identität in Israel

Die Rolle der Medien im Kontext politisch-kultureller Identitätsbildung und Ausgrenzungsprozesse

Autor/innen

  • Michael Schuster

DOI:

https://doi.org/10.21243/mi-01-10-05

Abstract

Eine gängige These besagt, dass sich im Sport gesellschaftliche Konflikte widerspiegeln. Insbesondere dem Fußball wird unterstellt, eine Arena zur Artikulation und Repräsentation exklusiver Identität nationaler Minderheiten zu bieten. Der vorliegende Artikel widmet sich dem Thema der politisch-kulturellen Identitätsbildung in fragmentierten Gesellschaften. Am Beispiel der arabischen Minderheit in Israel wird dargestellt, dass unter bestimmten gesellschaftlichen Konstellationen der Fußball als Element der Popularkultur dem Staat auch als Mittel der Unterdrückung eines nationalen Minderheitenbewusstseins dienen kann. Unter Zuhilfenahme der Hegemonietheorie Antonio Gramscis kann das Entstehen einer pro-israelischen Identität der arabischen Minderheit - in Abgrenzung zu einer eigenen, arabischen oder widerständigen Identität - im Kontext des Fußballs rekonstruiert werden. Zu diesem Zweck wird aufgezeigt, welche Bedeutungs- und Definitionsmacht hebräische und arabische Sportmedien als Akteure divergierender Bedeutungszuschreibungen in dem Konfliktfeld der Herausbildung politisch-kultureller Identitäten besitzen und ihrerseits vorherrschende Integrations- und Dominanzprozesse beeinflussen.

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Veröffentlicht

2010-03-18

Zitationsvorschlag

Schuster, M. (2010). Fußball und Identität in Israel: Die Rolle der Medien im Kontext politisch-kultureller Identitätsbildung und Ausgrenzungsprozesse . Medienimpulse, 48(1). https://doi.org/10.21243/mi-01-10-05